Dietlinde Stengelin: Nach Nanna – Variationen über Anselm Feuerbach
Veranstaltungsdetails
Wege der Abstraktion
Abstrakte Kunst ist nicht zwangsläufig ungegenständlich. Zur Abstraktion – vom lateinischen abstractio, d. h. "Absehung vom Zufälligen" – gehört genau genommen bereits die vereinfachte, aufs Wesentliche reduzierte Wiedergabe von Formen oder eine Abkehr von naturalistischer Farbgebung. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden unzählige spannende Möglichkeiten der Abstraktion erkundet, um zum Beispiel Unsichtbares zu visualisieren oder die Grundlagen künstlerischen Gestaltens zu erforschen.
Mit einer großen und drei kleinen Sonderausstellungen folgt das Museum Langenargen in der Saison 2025 verschiedenen faszinierenden Wegen der Abstraktion.
Dietlinde Stengelin
Nach Nanna – Variationen über Anselm Feuerbach
Im Erdgeschoss würdigt das Museum Langenargen die Malerin Dietlinde Stengelin (*1940) mit einer kleinen Ausstellung zu ihrem 85. Geburtstag. Hierfür hat die Künstlerin eine Auswahl von Bildern zusammengestellt, in denen sie vor allem Darstellungen des italienischen Modells Anna Risi (1839–1900), genannt Nanna, durch den berühmten Speyerer Maler Anselm Feuerbach (1829–1880) neu interpretiert hat. Entstanden sind eindrucksvolle Farbkompositionen, deren Nuancenreichtum und poetische Intensität das Sehen in ein spannendes Erlebnis verwandeln.
Abstraktion ergibt sich hier durch die virtuose Erkundung autonomer, nicht-naturalistischer Farbwirkungen und durch den schöpferischen Umgang mit kunsthistorischen Vorbildern.