Museum Langenargen
Kunst-Schatzkästchen am Bodensee
Museum Langenargen
Mitten in Langenargen, gegenüber der spätbarocken Pfarrkirche St. Martin und dem angebauten Hospital zum Hl. Geist, befindet sich im ehemaligen Pfarrhof das Museum Langenargen heute ein international bekanntes Kleinod am Bodensee. Die Sammlung umfasst Kunstwerke und Zeugnisse aus der über 1200-jährigen Geschichte Langenargens und der damit eng verknüpften Geschichte der Grafschaft Montfort.
Zu den Exponaten zählen herausragende Gemälde, Plastiken, Grafiken, aber auch Münzen und Medaillen vom Mittelalter bis in die Gegenwart, deren Schöpfer*innen dem Bodenseeraum und Langenargen in besonderer Weise verbunden sind. Neben dem romanischen Gebo-Kreuz präsentiert das Museum unter anderem Gemälde des aus Langenargen stammenden Barockkünstlers Franz Anton Maulbertsch und seines Schülers Andreas Brugger.
Kunst des 20. Jahrhunderts bildet einen Hauptschwerpunkt, der momentan um Gegenwartspositionen erweitert wird. Dazu gehören hochkarätige Bestände von Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann sowie von Jan Balet. Auch die Maler*innen Maria Caspar-Filser, Karl Caspar, Felicitas Köster-Caspar, André Ficus und Julius Herburger sowie die Bildhauer*innen Hilde Broër und Berthold Müller-Oerlinghausen sind mit wichtigen Werken vertreten.
Durch Ankäufe und Schenkungen in jüngster Zeit sind nun auch die drei in Langenargen ansässigen Künstlerinnen Inge Kracht, Dietlinde Stengelin und Annette Weber in der Sammlung präsent.
Öffnungszeiten
Ab dem Frühjahr 2025 wieder geöffnet.
Führungen
Öffentliche Führungen jeden 1. und 3. Mittwoch um 15 Uhr (zuzüglich 3 Euro zum Eintritt, ohne Voranmeldung)
Sonderführungen
Buchung von Sonderführungen unter kunstvermittlung@museum-langenargen.de (Führungsgebühr: 50 Euro zuzüglich ermäßigter Eintritt pro Person)
Sonderveranstaltungen
Sonderveranstaltungen sind geplant. Wir informieren Sie darüber rechtzeitig unter www.museum-langenargen.de.
Preise:
Erwachsene: | 5,00 Euro | ab 18 Jahre |
Ermäßigte: | 4,00 Euro | Rentner, Behinderte, Auszubildende, Studierende, Gäste mit EBC |
Freier Eintritt: | 0,00 Euro | Gäste aus Langenargen mit der EBC, Gäste mit der Bodensee Card Plus, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. |
Purrmann SEEWEIT – Hans Purrmann als Porträtist und Porträtierter
»Purrmann SEEWEIT« heißt die Ausstellungskooperation entlang des nördlichen Bodenseeufers. Mit der Galerie Bodensee Meersburg dem Kunstmuseum Langenargen und der Galerie in der Lände Kressbronn verbinden sich erstmals drei wichtige Kunsthäuser der Region. Sie würdigen den Maler Hans Purrmann und seine Frau, die Künstlerin Mathilde Vollmoeller-Purrmann. Ab Juli lässt sich so ein ganzer »Purrmann-Kosmos« am Bodensee erleben. Die Eröffnung der Ausstellung in Meersburg am 14. Juli gibt den „Startschuss“.
Angeregt von Henri Matisse, widmete sich Hans Purrmann hingebungsvoll der Farbe. Sein Werk ist von erstaunlich konstanter Entwicklung, obwohl sein Leben keineswegs beschaulich verlief: Er erlebte unter anderem zwei Weltkriege. 1919 erwarb er ein Fischerhaus in Langenargen - die idyllische Landschaft inspirierte ihn zu einem bedeutenden Teil seines Schaffens.
»Den schönen alten Mann«, wie Purrmann von einem Kollegen genannt wurde, zeigt das Kunstmuseum Langenargen. Seine markante Physiognomie inspirierte Künstlerinnen und Künstler wie Rudolf Grossmann, Gerhard Marcks, Emy Roeder oder Gunter Böhmer. Der Porträtierte Purrmann ist nicht vom Porträtisten zu trennen: Das führen ausgesuchte Gemälde, Arbeiten auf Papier und Plastiken vor Augen, darunter ergreifende späte Selbstbildnisse.
»Sommer am See« lässt sich mit den heiteren Bodenseebildern von Purrmann in den barocken Räumen der Kreisgalerie in Meersburg erleben. Ausgewählte Stillleben, Akte und Interieurs geben außerdem einen Überblick über seinen Werdegang - von den Anfangsjahren in Speyer, Berlin und Paris bis zu den letzten Jahren im Tessin. Dabei kommt der Maler selbst zu Wort: Spannende Zitate aus Briefen an seine Frau lassen die Geschichte des Paares aufscheinen - von der zarten Liebesbeziehung 1909 bis zu Mathildes Tod im Jahr 1943. Farbenprächtige Kunst, unruhige Zeitgeschichte und persönliche Lebensumstände verbinden sich auf eindrucksvolle Weise.
»Starke Frauen« sind in der Lände Kressbronn zu sehen. Unter den vier »Künstlerinnen im Dialog« ist auch Mathilde Vollmoeller-Purrmann. Die Malerin besuchte gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann die Académie Matisse und stellte in Paris erfolgreich aus. Obwohl sie nach ihrer Heirat 1912 nur noch gelegentlich malte, lassen die in Kressbronn gezeigten Werke ihre malerische Begabung und Eigenständigkeit erkennen.
Mitte Juli erscheint ein reich bebilderter Katalog zur Ausstellungskooperation „Purrmann SEEWEIT“ mit Texten von Heike Frommer und Ralf Michael Fischer zum Preis von 20,- Euro.
Zu den Ausstellungen finden zahlreiche Sonderveranstaltungen statt, die Sie dem Flyer entnehmen können.
Das Plakat zur Ausstellung finden Sie hier.
Eintritt: Kunstmuseum Langenargen: 5 Euro / 4 Euro ermäßigt
Kostengünstiges Kombiticket für alle 3 Stationen an verschiedenen Tagen: 6 Euro / 5 Euro ermäßigt
Zur Geschichte des Museums
In den 1970er Jahren sollte der verwahrloste, zwischen 1735 und 1740 erbaute ehemalige Pfarrhof einem modernen Wohnhaus weichen. Doch die Baugesellschaft hatte nicht mit dem Widerstand der Langenargener gerechnet. Aufgrund eines Bürgerbegehrens wurde das spätbarocke Gebäude 1973 unter Denkmalschutz gestellt und der Abrissplan konnte somit vereitelt werden.
Als Prof. Eduard Hindelang 1970 das Ausstellungsprogramm für die 1200-Jahrfeier von Langenargen organisierte, kam ihm der Gedanke an ein bleibendes Museum – ein Gedanke, der ihn seitdem nicht mehr losließ. Er begeisterte seine Mitbürger, gründete 1975 einen Museumsverein und wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Gemeinde kaufte das im Verfall begriffene Haus. Von Anfang an stand die gesamte Museumsarbeit auf ehrenamtlicher Basis, viele freiwillige Arbeitsstunden wurden bei der gründlichen Innenrenovierung des Pfarrhofes geleistet. Am 30. Mai 1976 konnte das Museum schließlich eröffnet werden.
Heute ist das Museum mit seiner einzigartigen Sammlung weit über die Bodenseeregion hinaus bekannt. Neue Schätze – von Prof. Hindelang mit sicherem Instinkt aufgespürt und erworben – konnten den Sammlungsbestand des Museums vergrößern.
2012 trat Dr. Angela Heilmann die Nachfolge von Prof. Hindelang an und leitete die Geschicke des Museums bis zu ihrem Tod 2017. Im November 2018 wurde der Kunsthistoriker Priv.-Doz. Dr. Ralf Michael Fischer zum 1. Vorsitzenden gewählt und übernahm die Leitung des Museums.
Seit Beginn wird das Kunstmuseum Langenargen auf ehrenamtlicher Basis geführt. Umfasste der Museumsverein anfangs 38 Mitglieder, so sind es heute über 800. Da das Haus auf Zuwendungen und ehrenamtliches Engagement angewiesen ist, um zum Beispiel die großzügigen Öffnungszeiten anbieten zu können, sind neue Mitglieder höchst willkommen. Der Mindestbetrag pro Jahr beträgt nur 15,- Euro!
Den Mitgliedsantrag für das Museum Langenargen finden Sie hier: